Bereit für eine super-ehrliche Podcast Folge zum Thema Fair Fashion und nachhaltige Modetrends? Dann klick dich hier rein 😉
Ich möchte dich an dieser Stelle vorwarnen. Auch wenn ich versuche, bei vielen Themen objektiv zu bleiben, gibt es bestimmte Bereiche, in denen ich das einfach nicht schaffe 😉 Dazu gehört meine Einstellung zu unserer Konsumgesellschaft und damit auch dem Modekonsum. Ich muss gestehen, dass ich mich mit Mode noch nie wirklich identifizieren konnte. Aus diesem Grund wird dieser Beitrag auch der einzige zu diesem Thema bleiben!
Das Schlagwort Fair Fashion findet in den letzten Jahren immer mehr Einzug in unsere Gesellschaft. Das ist absolut legitim, denn das nachhaltige Bewusstsein vieler Menschen steigt mit jedem Tag. Aus minimalistischer Sicht bin ich allerdings nicht ganz so überzeugt wie viele anderen. Deswegen möchte ich heute mal meinen Senf zu diesem Trendthema abgeben 😉
Fair Fashion
Erst mal möchte ich abklären: was ist Fair Fashion überhaupt?
Fair Fashion ist eine nachhaltige Bewegung, die der klassischen Fast Fashion entgegenwirken soll. Letztere zeichnet sich vor allem durch schlechte Arbeitsverhältnisse und Hungerlöhne, geringe Qualität durch schnelle Produktion und Ressourcenverschwendung aus. Das betrifft somit die meisten Modekonzerne, die wir aus unserem Alltag kennen.
Bei Fair Fashion-Mode geht es vor allem darum, fair produzierte Ware auf den Markt zu bringen. Viele schreckt anfangs der hohe Preis der Produkte ab. Wenn ich allerdings bedenke, wie viel manche Menschen für gewisse Markenprodukte zahlen, sehe ich die Problematik nicht ganz. Aber das ist wieder ein anderes Kapitel 😉
Reicht Fair Fashion aus?
Mein größtes Problem mit Fair Fashion ist folgendes: Fair Fashion ist eine bessere Alternative zur sogenannten Fast Fashion, trotzdem unterstützt sie aber immer noch einen wesentlichen Punkt – den Konsum von Kleidung! Fair Fashion hat also nicht automatisch etwas mit Minimalismus zu tun. Und btw, nur weil ein Kleidungsstück auf nachhaltige Weise hergestellt wurde, bedeutet das nicht, dass ich es sofort haben muss!
Beim Minimalismus geht es langfristig darum, seinen Konsum einzuschränken und sich auf das wesentliche zu konzentrieren. Ein vollgepackter Kleiderschrank, der zwar ausschließlich nachhaltig produzierte Kleidung enthält, ist immer noch nur ein vollgepackter Kleiderschrank!
Bevor du dir also “Fair Fashion” zulegen möchtest, überlege besser, ob du es wirklich brauchst!!! Der Fair Fashion Trend neigt meiner Meinung nach (so wie bei vielen nachhaltigen Produkte) dazu, dass Menschen ein schlechtes Gewissen bekommen, ihr Kleidung ausmisten und sich anschließend Fair Fashion-Produkte zulegen. Wozu? Du hast die Kleidung doch jetzt ohnehin schon und kannst sie doch einfach weiterhin tragen, solange sie gut ist?
Sobald du merkst, dass du (tatsächlich!) neue Kleidung benötigst, kannst du zu Fair Fashion greifen. Ich persönlich finde einen radikalen Wandel zu einem nachhaltigen Lebensstil, bei dem alte Produkte, die weiterhin verwendbar sind, weggeschmissen werden nicht gut!
Fair Fashion macht für mich nur in Kombination mit nachhaltigem Kleiderkonsum Sinn! Und diesen kannst du durch den Minimalismus erlernen.
Wenn du wirklich nachhaltig leben möchtest, dann merke dir eines:
Nachhaltiger als Fair Fashion ist einfach gar nicht zu konsumieren!!

Minimalismus im Kleiderschrank
Wenn du trotzdem langsam zu Fair Fashion übergehen möchtest, dann miste deinen Kleiderschrank kontinuierlich aus. Aber sei ehrlich mit dir selbst und bitte behalte auch die Dinge, die du wirklich regelmäßig trägst!
Beim Ausmisten deines Kleiderschranks kannst du dir folgende Fragen stellen:
- Fühlst du dich darin wohl?
- Kannst du es mit anderen Kleidungsstücken kombinieren? (Stichwort Capsule Wardrobe)
- Hattest du es im letzten Jahr irgendwann an?
- Passt es dir noch? Sowohl von der Größe als auch vom Stil (Menschen und Geschmäcker verändern sich schließlich über die Zeit.)
- Ist es bequem?
- Würdest du es nochmal kaufen?
- Zu welchem Anlass könntest du es tragen?
Wie du deine ausgemistete Kleidung nachhaltig entsorgen kannst erfährst du in meiner Podcast Episode zum Thema “Ausmisten”.
Viele Kleidungsstücke lassen sich außerdem noch gut flicken. Es muss also nicht gleich alles weggeworfen werden! Jeans mit Löchern sind ohnehin schon ein Trend; warum also deine Hosen nicht selber daran anpassen? 😉
Kleiderkonsum und dessen Auswirkung auf Kinder
Auch mit der Kinderkleidung wird leider oft genug übertrieben! Das betrifft natürlich vor allem Eltern, die generell gerne einkaufen. Kinder brauchen allerdings nur so viel Kleidung! Vor allem wenn man bedenkt, dass sie so schnell wieder aus allem heraus wachsen. Macht es dann wirklich Sinn 50 Bodys zu besitzen?
Ich habe bereits in der Podcast Folge “Minimalismus im Familienalltag” erwähnt, dass die konkrete Anzahl an Kleidungsstücken für Kinder von vielen Faktoren abhängt. Welche Windeln verwendest du oder sind deine Kinder von Anfang an Windelfrei? Wie schmutzig dürfen deine Kinder werden, ohne dass du dich ekelst? Wie oft wäscht du generell deine Wäsche?
An dieser Stelle möchte ich dir einfach nochmal meinen Grundsatz mitgeben:
Alles was du tust hat Auswirkungen auf dein Kind! Du hast nicht nur die Macht, sondern auch die Verantwortung aus deinem Kind einen kompetenten Erwachsenen zu erziehen.
Warum erwähne ich das jetzt? Ganz einfach: wenn du ein “Konsumproblem” hast, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dein Kind es ebenfalls entwickeln wird. Wenn du also nachhaltig leben möchtest (und davon gehe ich aus, denn sonst wärst du ja nicht auf meinem Blog 😉 ), dann obliegt es also auch dir, ein nachhaltiges Vorbild für dein Kind zu sein!
Nobuy-Challenge
Um dich hier nicht nur mit Theorie vollzulabern, habe ich dir heute wieder eine kleine Challenge mitgebracht!
Ich habe diesen Beitrag extra nicht in die Weihnachtszeit gepackt 😉 Da jetzt also noch ein wenig Zeit ist, möchte ich, dass du dir diese Woche vornimmst NICHTS zu kaufen!! Keine Kleidung, keine Schuhe, Taschen, sonstige Accessoires und auch keine unnötigen Gimmicks.
(Das betrifft natürlich nicht Lebensmittel und Medikamente.)
Keep it Simple!

Und jetzt bist du dran! Wie sieht dein Modekonsum aus? Hast du bereits Erfahrung mit Fair Fashion gemacht? Was sind deine Ziele diesbezüglich für die Zukunft? Erzähle mir gerne mehr in den Kommentaren!