Danke an Marion für diese wertvollen Tipps für ein minimalistisches Familienleben!
– Marion Schwenne, Expertin für Minimalismus und Nachhaltigkeit in der Familie auf https://www.frugalesglück.de/
Es ist geschafft! Du hast ausgemistet, dich von Überflüssigem getrennt und freust dich über all den Platz in Kleiderschrank, Küche und Kinderzimmer. Was kannst du nun tun, um nicht in alte Gewohnheiten zurückzufallen und die entstandene Leere erneut mit Dingen zu füllen?
Ich gebe dir sieben Tipps, wie du nach dem Ausmisten beim Minimalismus bleibst.
Nach dem Ausmisten ist vor dem Ausmisten – Wie du beim Minimalismus bleibst
1. Setze dir Grenzen
Hier ein neues T-Shirt, da ein paar Spielsachen für die Kinder, dort eine hübsche Müslischale –
schnell schleichen sich wieder Dinge in deine Wohnung.
Das kannst du vermeiden, indem du dir klare Grenzen setzt:
- Wir haben eine Box mit Spielsachen. Ist die Box voll, müssen erst alte Dinge gehen, bevor neue hinzukommen.
- Bei Kleidung folge ich dem Motto Onecomes, onegoes. Kaufe ich ein neues Stück, verlässt dafür ein anderes den Kleiderschrank. So verhinderst du, dass sich nach dem Ausmisten wieder Sachen ansammeln.
- Schlaf eine Nacht darüber. Bevor ich etwas kaufe, gebe ich mir (mindestens) 24 Stunden Zeit, um zu entscheiden, ob ich es wirklich brauche. So habe ich vieles nicht gekauft, was dann doch nur herumgelegen hätte.
2. Halte dich fern von Aktionen
Kauf 1, bekomme 2, für 100 Euro einkaufen und ein Rutschauto gewinnen, das zweite Teil für die Hälfte, 5 % Rabatt auf alles außer Tiernahrung… All diese Aktionen wollen nur eins: Dein Geld.
Letzten Endes sparst du nicht, sondern kaufst mehr, als du eigentlich wolltest.
Das Ergebnis: Mehr Zeug bei dir zuhause und weniger Geld auf deinem Konto.
Ich ignoriere deshalb jegliche Aktionen und investiere meine Energie lieber in etwas, das mir und anderen wirklich Freude bringt.
3. Lass Erbstücke gar nicht erst ins Haus
Vielen Menschen fällt es schwer, sich von Erbstücken und emotionalen Gegenständen zu trennen.
Steht das 36-teilige Porzellanservice von der Oma erst einmal in deinem Schrank, bringst du es nicht übers Herz, es wegzugeben.
Sag deshalb von vornherein nein zu Erb- und Erinnerungsstücken, um zu vermeiden, dass sich nach dem Ausmisten erneut Dinge ansammeln.
Kaufe im Urlaub keine Souvenirs, nimm nichts mit nach Hause, dass du nicht wirklich brauchst (oder wunderschön findest) und lasse dich nicht auf Erbstücke ein.
Die Oma lebt in deinem Herzen weiter, nicht in Tassen und Tellern.

4. Mach regelmäßig Inventur
Die eigenen Besitztümer zu zählen – ist das nicht nur etwas für Kontrollfreaks?
Nicht unbedingt.
Eine Inventur macht dir bewusst, wie viel du besitzt. Sie hilft dir dabei, Dinge zu finden, die du nicht benutzt oder doppelt hast.
Ich gehe bei der Inventur so vor:
- Ich lege Kategorien fest, denen ich das, was ich besitze, zuordnen kann. Das können z.B. Kleidung, Kosmetik, Technik, Handtücher und Bettwäsche,Küchengegenstände, Tonträger und Bücher sein.
- Bei einigen Kategorien sind Unterkategorien sinnvoll, ich unterteile etwa „Kleidung“ in T-Shirts, Hosen, Kleider, Pullover, Jacken und Sportkleidung.
- Ich zähle alle Gegenstände, die zu einer Kategorie gehören.
Selbst, wenn du radikal ausgemistet hast, wirst du erstaunt sein, wie viel du noch besitzt.
Bei der Inventur geht es nicht um die Anzahl der Gegenstände, die du dein Eigen nennst.
Sondern vielmehr darum, Achtsamkeit und Wertschätzung für das zu entwickeln, was dir dient und dich von dem zu trennen, das du nicht mehr brauchst.
5. Ändere dein Konsumverhalten
Beim Minimalismus geht es nur vordergründig ums Ausmisten.
Im Zentrum steht die Frage, wie du dein Leben führen möchtest.
Das Ausmisten setzt einen Reflektionsprozess in Gang:
Du fragst dich: Wie kam es dazu, dass ich so viel gekauft habe?
Und: Wie möchte ich in Zukunft konsumieren?
Um ein erneutes Zumisten zu vermeiden, helfen Strategien für ein bewussteres Konsumverhalten.
Hier ein paar Ideen:
- Möchtest du etwas kaufen, schreibe den Gegenstand auf eine Liste und warte. Nach einer Woche hast du den Wunsch meist schon vergessen.
- Gehe nicht ständig einkaufen. Früher war ich täglich im Supermarkt, heutenur noch einmal in der Woche. Wenn du merkst, dass du häufig einkaufen gehst, versuche, eine oder zwei Woche von dem zu leben, was zu zuhause hast.
- Setze dir zeitliche Limits. Wenn ich auf Second Hand-Internetseiten nach Kleidung, Schuhen oder Kindersachen suche, entscheide ich vorher, wie lange ich mich damit beschäftigten möchte. Länger als eine halbe Stunde nach Kinderschuhen Ausschau zu halten, frustriert nur und kostet wertvolle Energie.
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6. Finde eine Organisation, an die du gern verschenkst
Hast du eine Organisation in deiner Nähe, der du gern etwas spendest?
Wenn du die Arbeit der Organisation gut findest und du überzeugt bist von dem Nutzen, den deine Spenden bringen, wird es dir auch nach dem Ausmisten umso leichter fallen, regelmäßig Dinge wegzugeben.
Gerade mit Kindern kommen immer wieder neue Sachen ins Haus.
Ich sortiere alle paar Wochen aus und gehe dabei so vor:
- Hochwertige Kleidung und Gebrauchsgegenstände wie Fahrradsitz, Hochstuhl und Beistellbett verkaufe ich online.
- Bücher bringe ich ins öffentliche Bücherregal.
- Kindersachen verschenke ich an Bekannte.
- Erwachsenenkleidung und Haushaltsgegenstände spende ich dem Kringwinkel, dem belgischen Pendant zum Sozialkaufhaus, das sich für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft einsetzt.
7. Lass dich inspirieren
Bücher, Blogs, Podcasts…
Die Geschichten und Strategien von anderen Menschen motivieren mich immer wieder aufs Neue, meine Besitztümer durchzugehen und das ein oder andere Teil weiterziehen zu lassen.
Gerade, wenn du von Personen umgeben bist, die deine Begeisterung für ein minimalistisches Leben nicht teilen, hilft es, sich einer Gemeinschaft von Menschen mit gleichen Werten zugehörig zu fühlen. Nutze Gruppen in den sozialen Medien oder im echten Leben, um dich mit anderen auszutauschen und dich inspirieren zu lassen.
Was sind deine Strategien, um nach dem Ausmisten beim Minimalismus zu bleiben? Hattest du schon „Rückfälle“? Ich freue mich auf deinen Kommentar!
Hey, ich bin Marion und auf Frugales Glück schreibe ich über ein einfaches und glückliches Leben (mit Kind). Meine Themen sind Minimalismus, Nachhaltigkeit, pflanzliche Ernährung und problembefreites Essen. Hier kannst du mehr über Marion und Frugales Glück erfahren.
“Die Oma lebt in deinem Herzen weiter, nicht in Tassen und Tellern.”
Wie schön 🙂 Danke für diesen Beitrag!
Freut mich sehr, dass dir dieser Gastbeitrag gefällt! Ich finde ihn auch sehr gelungen 🙂