Ja, wir beschäftigen uns heute mit einem Thema, über das viele Menschen leider immer noch nicht reden: der weiblichen Menstruation!
Nachhaltige Monatshygiene
…und nein, dieser Beitrag ist nicht nur für Frauen. Denn liebe Männer, vielleicht werdet ihr irgendwann mal Töchter zeugen (oder habt bereits welche). Was macht ihr dann, wenn Mama gerade nicht zuhause ist und eure Tochter dringenden Rat benötigt? Bevor ihr eure Kleine auf Mama verweist, wäre es vielleicht hilfreich, sich selber Know-How anzueignen 😉
Wie komme ich überhaupt zum Thema nachhaltige Monatshygiene? Bevor ich meine erste Weltreise angetreten bin, habe ich viele Reise-Foren und Blogs durchstöbert. Dabei bin ich zufällig auf die Menstruationstasse gestoßen, die ich unbedingt ausprobieren wollte! Während der Periode fällt leider durch die Verwendung von Tampons und Binden reichlich Müll an. Das muss nicht sein!
Selbstverständlich gibt es auch andere nachhaltige Alternativen zur Menstruationstasse. In diesem Beitrag möchte ich dir diese zeigen und dich dazu inspirieren, deine Periode anders zu erleben!
Menstruationstasse
Die Menstruationstasse ist wie der Name schon sagt eine Tasse, die die Monatsblutung auffangen soll. Sie besteht meistens aus Silikon und wird – in gefaltenem Zustand – ähnlich wie ein Tampon eingeführt. Wichtig ist, dass du darauf achtest, dass sie richtig sitzt! Wenn sie schief liegt läuft sie natürlich aus.
Es braucht anfangs gewöhnlich ein paar Anläufe, bis man die richtige Technik gefunden hat. Es ist hilfreich sich im Vorfeld (z.B. in Facebook Gruppen) über die richtigen Größen beraten zu lassen. Diese kann sehr individuell sein und sich vor allem nach der Schwangerschaft verändern. Die richtige Pflege der Tasse ist ebenfalls essenziell! Wenn möglich solltest du sie bei jedem Wechsel mit Seife reinigen. Unterwegs ist das oft etwas schwierig. In diesem Fall kannst du sie einfach mit Toilettenpapier auswischen und Zuhause gründlich säubern. Nach der Periode ist es außerdem ratsam sie mit heißem Wasser auszukochen.
Nach der Schwangerschaft habe ich leider feststellen müssen, dass meine Menstruationstasse nachts nicht mehr ganz zuverlässig ist. Aus diesem Grund greife ich hier zusätzlich auf Stoffbinden zurück!
Stoffbinden
Stoffbinden kannst du kaufen oder ganz einfach (!!!) selber machen! Es lassen sich sehr viele Anleitungen im Internet finden, die wirklich nicht schwer sind. Meine sind aus alten Handtüchern genäht – also zusätzlich ein tolles Upcycling-Produkt!
Wie Stoffbinden funktionieren brauche ich glaub ich nicht erklären 😉 Natürlich kann es sein, dass sich nach dem Waschen immer noch Blutflecken auf den Binden befinden. Daher möchte ich dir noch ein paar Hinweise mitgeben, wie du diese entfernen kannst. Das typische Hilfsmittel ist die Gallseife. Leider besteht diese, wie der Name schon sagt, aus Rindergalle und ist somit nicht vegetarisch/vegan. Eine gute Alternative dazu ist die Kernseife! Wasch den Fleck mit kaltem (!) Wasser aus und reibe ihn anschließend mit der Kernseife ein. Kurz einwirken lassen und danach nochmal abspülen und ab in die Waschmaschine.
Wenn du gerade keine Kernseife bei der Hand hast, kannst du auch Salz und/oder Zitronensaft verwenden.

Menstruationsunterwäsche
Ähnlich wie die Stoffbinden und doch ganz anders! Menstruationsunterwäsche sind tatsächlich Slips, die ausschließlich während der Periode angezogen werden können. Sie funktionieren sehr zuverlässig und sehen äußerlich auch sehr schick aus. Zu gewöhnlicher Unterwäsche merkt man keinen großen Unterschied. Nach dem Auswechseln können die Höschen ganz einfach gewaschen werden.
Eigene Erfahrungen habe ich damit noch nicht machen können. Ich kenne allerdings einige Frauen, die mit der Menstruationsunterwäsche sehr zufrieden sind, da sie sich auch angenehmer trägt als z.B. Slipeinlagen und nicht verrutschen kann.
Schwamm
Beim Menstruationsschwämmen handelt es sich um Naturprodukte, die nicht in Einheitsgrößen erhältlich sind. Du besorgst dir also einfach einen Schwamm und schneidest ihn (angefeuchtet!) auf deine Wunschgröße zurecht. Der Schwamm wird wie ein Tampon eingeführt und hat auch eine ähnliche Funktionsweise. Wenn du ihn wechseln möchtest, wäscht du ihn am besten erst mit kaltem Wasser (damit das Blut nicht gerinnt) und anschließend mit warmen Wasser aus. Danach drückst du ihn aus und führst ihn wieder ein.
Nach der Periode legst du den Schwamm über Nacht in Essigwasser, wäscht ihn aus und lässt ihn luftrocknen. Sobald er trocken ist, legst du ihn in ein Baumwolltuch oder einen ähnlich luftdurchlässigen Stoff.
Im Gegensatz zu den meisten Produkten, kannst du den Menstruationsschwamm auch beim Geschlechtsverkehr tragen!
“Free Bleeding” – die radikale Methode
Von dieser Methode habe ich ehrlich gesagt erst kürzlich gelesen. Wer seinen Körper sehr gut kennt, soll in der Lage sein, seine Blutungen zu spüren und einzuschätzen. Daher ist lediglich ein Gang zu Toilette notwendig und keine anderen Hilfsmittel. Dieser “Trend” ist aktuell vor allem in den USA weit verbreitet. Wer möchte kann es ja probieren 😉 Seinen Körper gut zu kennen kann jedenfalls bestimmt nicht schaden!
Fazit
Ich verwende aktuell eine Menstruationstasse und selbstgenähte Stoffbinden (von meinem Mann 😉 ). Allerdings kenne ich Frauen, die mit der Menstruationstasse nicht so zufrieden sind und daher auf eine der anderen Alternativen zurück greifen. Letztendlich musst du auch hier ausprobieren und testen, was dir am meisten zusagt!
Nächste Woche bleiben wir beim Thema Nachhaltigkeit und machen eine 7-tägige Challenge daraus! 🙂