Genug von einer gehetzten Rasur, die außerdem mit regelmäßigem Plastikmüll verbunden ist? Lerne in diesem Beitrag, wie du daraus eine nachhaltige und achtsame Erfahrung schaffen kannst!
Nachhaltige Rasur
Dass vor allem im Badezimmer viel Müll anfällt, habe ich dir hoffentlich in den letzten Beiträgen meiner nachhaltigen Blogserie bereits zeigen können. Auch die Rasur macht hier keine Ausnahme. Zu einer nachhaltigen Rasur gehört aber nicht nur der Abfall. Auch die längeren Dusch-Zeiten, die durch das Rasieren entstehen, stehen heute im Vordergrund. Wie du dem entgegenwirken kannst, lernst du in meinem Leitfaden durch die nachhaltige Welt der Rasur!
PS: Auch in diesem Beitrag richte ich mich nicht nur an die Damenwelt, denn die Rasur betrifft (in den meisten Fällen) beide Geschlechter! Daher habe ich hier auch ein paar Tipps für die Herren der Schöpfung da gelassen. Und diese kannst du von einer Frau, die mit einem Rasiermesser umgehen kann auch gerne annehmen 😉
Ich wünsche dir viel Freude dabei!
Rasierhobel – plastikfrei rasieren
Einweg- bzw. Systemrasierer produzieren unglaublich viel Müll! Nicht nur, dass die Klingen von Plastik umhüllt sind. Auch die Verpackungen fallen meist übertrieben aus. Eine tolle und nachhaltige Alternative dazu ist der Rasierhobel!
Dieser besteht aus Metall und für die Rasur selbst werden klassische Rasierklingen verwendet. Es entsteht also kein Plastik-Müll! Die Rasierklingen können einfach im Restmüll entsorgt werden. Achte dabei aber unbedingt darauf, dass du sie verpackst (z.B. in Papier), damit sie den Müllsack nicht aufschneiden. Bewahre die Rasierklingen auch unbedingt außer Reichweite deiner Kinder auf!!
Die Rasur mit dem Rasierhobel ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Sie braucht ein wenig Übung, da die Klinge direkt an der Haut aufliegt und eine andere Technik angewendet werden muss. Männer wissen es üblicherweise, aber für Frauen ist es etwas ungewöhnlich: am besten rasiert es sich mit dem Strich! Das beugt vor allem Hautirritationen und Haarwurzelentzündungen vor und ist mit der Rasierklinge wesentlich einfacher. Die Klinge wird außerdem etwa im 30°-Winkel an die Haut gehalten.
Der Rasierhobel kann an jeder Stelle angewendet werden, es schadet aber nicht, ihn vorher an den Beinen zu testen, bevor man sich an die Intimzone ranmacht 😉 Obwohl ich schon seit einiger Zeit Erfahrung mit dem Rasiermesser habe, musste auch ich mich erst an die Technik herantasten.
Rasiermesser – die nachhaltigste Variante
Die Königsdisziplin des Rasierens!
… zumindest wenn du die teure Variante wählst 😉 Denn Rasiermesser gibt es, genauso wie den Hobel, auch mit austauschbaren Klingen zu kaufen. Diese eignen sich gut als Übungsmesser, da sie wesentlich günstiger sind. Da sie im Vergleich zum Rasierhobel keinen Schutzaufsatz besitzen, ist die Gefahr sich zu schneiden natürlich auch höher.
Das Rasiermesser kann an fast jeder Körperstelle verwendet werden. Meiner Erfahrung nach ist es aufgrund der Form sehr schwierig, sich mit dem Rasiermesser alleine unter den Achseln zu rasieren.
Kommen wir nun zum klassischen Rasiermesser!
Ein Rasiermesser sollte gut überlegt werden, denn diese kosten an die € 200,- und mehr. Der Vorteil: sie halten ein Leben lang und produzieren keinen Müll! Das Messer muss lediglich geschärft werden – Zero Waste pur.

Die Anwendung mit einem Rasiermesser ist Verletzungsgefahr pur, daher solltest du nicht leichtfertig damit umgehen. Mit der richtigen Technik erhältst du allerdings das beste und nachhaltigste Ergebnis! Hier habe ich ein paar Tipps für dich aufgelistet:
- Halte das Messer richtig in der Hand! Lege Zeige, Mittel und Ringfinger auf die Rückseite der Klinge. Der Daumen liegt unter dem Zeigefinger. Der kleine Finger liegt auf der anderen Seite des Griffs, gegenüber vom Ringfinger.
- Spanne die Haut mit deiner anderen Hand.
- Verwende Rasierseife oder -öl.
- Die Klinge wird etwa im 30°-Winkel an die Haut gehalten.
- Rasiere immer mit dem Strich und mache dabei nur kurze Bewegungen.
- Spüle die Klinge dazwischen immer wieder mit heißem Wasser ab.
Pflegende Rasur: Rasierseife, Rasieröl, Rasiercreme
Um deine Haut zu schonen und Verletzungen vorzubeugen, ist es immer besser Rasierseife bzw. Rasieröl zu verwenden. Beides kannst du entweder kaufen oder selber herstellen. Wenn du als Frau danach suchst, musst du dich in der Herrenabteilung umsehen! 😉
Als Rasierseife reicht gewöhnlich eine Kernseife aus!! Dafür schneidest du ein wenig ab, legst sie in eine Schale und schäumst sie zusammen mit ein wenig Wasser und einem Rasierpinsel auf. Einer der einfachsten Varianten Rasieröl herzustellen ist Jojobaöl und Mandelöl in gleichen Mengen (15 ml) zu vermischen. Optional dazu kannst du Eukalyptusöl und Zitrusöl (je 10 Tropfen) hinzufügen.
Die dritte Alternative ist die Rasiercreme. Üblicherweise erhälst du diese ganz einfach als Rasierschaum in jeder Drogerie. Da wir uns aber über die nachhaltige Rasur unterhalten, zeige ich dir ein paar bessere Optionen 😉 Rasiercreme ist ebenso leicht herzustellen wie Seife und Öl. Dafür musst du lediglich je 50 g Sheabutter und Kokosöl vermengen und dann solange mit dem Mixer mischen, bis es schaumig wird! Optional kannst du auch hier ätherische Öle hinzufügen. Achte hierbei aber unbedingt auf die Hautverträglichkeit!
Wenn dir das immer noch nicht einfach genug ist, dann kannst du auch zu reiner Aloe Vera oder Kokosöl greifen! 😉

Rasierwasser
Um eventuelle Verletzungen bei der Rasur zu desinfizieren und vor Entzündungen zu schützen, ist es möglich ein After Shave zu verwenden! Auch dieses kannst du ganz leicht selber machen!
Dafür brauchst du lediglich 50 ml Vodka (alternativ geht auch Rum oder Gin mit einem Alkohol-Gehalt von etwa 40%), den du mit 100 ml Wasser vermischst. Eine zusätzliche pflegende Wirkung erreichst du, wenn du ein paar Tropfen ätherische Öle hinzufügst. Das können z.B. Lavendel, Sandelholz oder Orange sein.
Achtsamkeitsimpuls: Achtsame Rasur
Wie bereits gesagt hat eine nachhaltige Rasur nicht nur mit dem produzierten Müll zu tun. Wenn du dir abgewöhnst dich unter der Dusche zu rasieren, kannst du zudem viel Wasser sparen. Sieh das Rasieren hier mehr als eine Achtsamkeitsübung im Alltag an! Du hantierst mit einem scharfen Gegenstand an deinem eigenen Körper, ohne dich dabei zu verletzen. Das benötigt höchste Konzentration! Du hast also die Möglichkeit, aus dem Rasieren eine meditative Übung und somit einem entspannenden Ritual aus dem hektischen Alltag zu machen. Das ist ein Moment, den du nur dir selbst schenkst!
Das wars für heute! Verwendest du bereits nachhaltige Alternativen bei deiner Rasur? Welche Erfahrungen hast du dabei gemacht? Nächste Woche beschäftigen wir uns mit dem Thema “Minimalismus im Kleiderschrank” und machen daraus eine Nobuy-Challenge!