Du möchtest wissen, wie du deinen Konsum reduzieren und minimalistisch leben kannst? Dann klick dich in meine neue Podcast-Episode und erfahre mehr!
In meiner letzten Episode habe ich dir Tipps für einen minimalistischen Familienalltag mitgegeben. Heute dreht sich alles um unser Konsumverhalten und wie dir der Minimalismus dabei helfen kann, dieses zu reduzieren.
Konsum reduzieren: So wirst du endlich zum Minimalist!
Es ist immer wieder erschreckend, dass die Strategie des Kapitalismus bekannt ist und vom Individuum trotzdem nicht dagegen vorgegangen wird. Wir wissen also, dass unser gesellschaftliches System so geschaffen wurde, uns absichtlich unglücklich zu machen. Wieso? Damit wir mehr kaufen um unser Leid zu reduzieren. Anstatt allerdings aus diesem System auszubrechen, leben wir in unserem Trott als Konsument und machen einfach weiter.
Ganz nach dem Motto:
Von dem Geld das wir nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen.
Ist das nicht irgendwie absurd?
Warum sammeln wir eigentlich so viel?
Das Verlangen immer mehr Besitz anzuhäufen, kommt angeblich von unserem Urinstinkt als Sammler. Früher war das Leben eines Menschen von seinem gesammelten Hab abhängig. Denn es gab nicht – wie heute – die Ressourcen an alles zu jeder Zeit ranzukommen. Heutzutage leben wir jedoch in so einem Überfluss, dass dies nicht mehr notwendig ist. Wir haben allerdings nie gelernt, wann wir genug haben. Daher sammeln wir immer mehr und mehr, bis letztendlich unsere Schränke platzen und wir ein größeres Heim brauchen.
Einer der Gründe warum wir Gegenstände sammeln ist der Wunsch nach sozialer Zugehörigkeit. Um zu einer bestimmten Gruppe zu gehören müssen wir bestimmte Marken tragen und gewisse Produkte kaufen. Das geht oft mit einem geringen Selbstbewusstsein einher und der Suche nach Bestätigung in einer Gemeinschaft.
Dieser Fakt wird heutzutage von vielen Unternehmen ausgenutzt um eine Art „Marken-Religion“ zu schaffen. Dem Konsumenten wird der Beitritt zu einer exklusiven Familie und die Entwicklung des damit verbundenen Images versprochen.
Klingt doch nach einer guten Marketing-Strategie, nicht wahr?
Der Diderot-Effekt
Machen wir mal ein kleines Gedankenexperiment.
Sieh dich im Zimmer um, in dem du gerade sitzt. Vermutlich sind die Gegenstände in diesem Zimmer harmonisch aufeinander ausgerichtet. Alles passt irgendwie zusammen. Zumindest für dich 😉
Jetzt stell dir vor, du würdest einen Gegenstand, z.B. ein Möbelstück, durch ein sehr teures Designer-Modell austauschen. Plötzlich ist die Harmonie des Raums gestört, denn die alten Sachen passen nicht zum neuen Objekt.
Dieser Umstand erzeugt gewöhnlich eine innere Unzufriedenheit und den Zwang, die alten Dinge an den neuen Gegenstand anzupassen. Du hast das plötzliche Bedürfnis, deine Kreditkarte zu zücken um die gewohnte Harmonie wieder herzustellen.
Das ist der Diderot-Effekt 😉
Einkaufen macht glücklich?
Der häufigste Grund, warum wir einkaufen gehen, ist weil wir unzufrieden sind. Vielleicht konntest du das auch bereits beobachten: wenn du frustriert oder gestresst bist, hast du das Bedürfnis dich auf irgendeine Weise zu belohnen. Shoppen zu gehen ist hier gar keine abwegiger Weg diesen Stress loszuwerden. Denn Einkaufen regt – ähnlich wie Drogen oder Sex – das Belohnungszentrum im Gehirn an.
Dieses Glücksgefühl kann jedoch noch entstehen, wenn du auch Dinge kaufst, die du anschließend tatsächlich nutzt! Unnötiges Einkaufen raubt dir also nur Zeit und Geld, was dich wiederum frustrieren kann.
Leider entwickelt sich durch dieses Vorgehen schnell ein Teufelskreis: man geht einkaufen weil man sich schlecht fühlt und fühlt sich dann oft schlecht, weil man wieder etwas Unnötiges gekauft hat, das man eigentlich nicht braucht. Aus diesem Grund geht man wieder einkaufen, usw. So kann auch eine echte Kaufsucht entstehen, die sehr gefährlich werden kann!
Die persönliche Visitenkarte in der Konsumgesellschaft
Es ist nicht zu übersehen, dass unser sozialer Status von der Menge unserer “Sammlung” abhängt. Anerkennung erhält in der Konsumgesellschaft nur derjenige, der einen großen Besitz vorzeigen kann. Aus diesem Grund haben wir das Bedürfnis viel zu kaufen und konsumieren. Denn ein hoher sozialer Status macht uns glücklich! Wir investieren also unsere Zeit um uns diesen Status leisten zu können.
Jetzt möchte ich dir an dieser Stelle aber die Gelegenheit geben, dir folgende Frage zu stellen:
Was ist wertvoller: deine Zeit oder irgendwelche materiellen Gegenstände?
Marketing – Das Instrument des Kapitalismus
Vorweg eine kleine Info wie die Informationsaufnahme unseres Gehirns funktioniert. Das Gehirn besitzt einen Filter, der aufgenommene Informationen nach Relevanz sortiert. Es dringen nur diejenigen ins Bewusstsein, die uns relevant erscheinen oder emotional ansprechen.
Marketing ist heutzutage deshalb so wichtig, da Unternehmen in der Medien-Masse herausstechen müssen. Es wird also spezielle Forschung betrieben, um herauszufinden, was uns als Konsumenten anspricht und emotional erreicht. Beispielsweise werden rote Farben von uns mit Rabatten verbunden und daher eher gekauft. Auch wenn das Produkt vielleicht teurer ist als davor.
Im Neuromarketing gehen Forscher sogar noch eine Stufe weiter. In Zusammenarbeit mit Ergebnissen der Hirnforschung und Psychologie, werden Tests zu Marketing-Zwecken gemacht, um dezidiert herauszufinden, was unser Belohnungszentrum am meisten anregt.
Wie bereits erwähnt regt einkaufen wie bei Drogen & Sex das Belohnungszentrum an. Aus diesem Grund macht es natürlich auch Sinn, warum das Schlagwort „Sex sells“ als Marketingstrategie so gut funktioniert 😉
Geplante Obsoleszenz – die Ursache, unserer Wegwerfgesellschaft
Es ist keine neue Erkenntnis, dass Produkte absichtlich so hergestellt werden, dass Konsumenten nach kurzer Zeit (etwa 2-3 Jahre) dieses gegen ein neues austauschen müssen. Wenn der Gegenstand bis dahin „überlebt“ hat, war es unwirtschaftlich.
Reparieren ist mittlerweile oft teurer als ein neues Produkt zu kaufen. Daher werden die alten Sachen einfach weggeschmissen und durch neue ersetzt. So definiert sich unsere Konsumgesellschaft. Aus ökologischer Sicht ist dieses Verhalten eine Katastrophe!
Minimalismus als Gegenwirkung zur Konsumgesellschaft
Wie kann nun der Minimalismus gegen diesen Konsum entgegen wirken?
Ganz einfach: du wirst achtsamer in dem was du tust und auch kaufst! Du erhältst ein Bewusstsein darüber, was du brauchst und was nicht und wirst dir dementsprechend auch nichts Unnötiges mehr besorgen.
Durch den Minimalismus lernst du außerdem dein eigenes Glück zu schaffen. Das Einkaufen wird dadurch als Kompensation nicht mehr notwendig sein. Denn wie wir gelernt haben, ist die Hauptursache des Einkaufens die eigene Unzufriedenheit.
Ein minimalistischer Lebensstil stärkt auch das Selbstbewusstsein. Du machst dir in Folge des Minimalismus Gedanken darüber, was du brauchst und willst. So entwickelt sich deine eigene starke Positionierung! Dadurch wird es auch schwieriger dich zu manipulieren, denn von irgendwelchen Trends lässt du dich nicht einfach so mitreißen.
Ein ganz entscheidender Punkt ist, dass Minimalismus im Vergleich zum Kapitalismus zielführend ist! Es gibt keine Obergrenze an Besitz, die du erreichen kannst. Theoretisch kannst du so lange Dinge sammeln, bis du Tod bist. Und trotzdem wirst du nicht alles besessen haben. Beim Minimalismus ist es umgekehrt. Wenn du nur noch besitzt was du wirklich brauchst, dann kannst du irgendwann nicht mehr weniger haben.
Ziel des Minimalismus ist es, ohne viel Besitz glücklich und zufrieden zu leben.
Wie vermeidet man unnötiges Shoppen?
Irgendwo muss aber jeder mal anfangen! Daher habe ich hier noch ein paar Tipps, wie du unnötiges Einkaufen vermieden kannst:
- Führe Listen
Schreibe dir auf, was du gerne kaufen möchtest! Lasse dir dann ein paar Wochen Zeit, um darüber nachzudenken, ob es wirklich brauchst. Wenn du nach einem Monat das Gefühl hast, dass es immer noch nötig ist, dann kannst du es dir zulegen. - Spontan-Einkäufe vermeiden
Klingt vielleicht einfacher, als es ist! Wenn du trotzdem mal spontan einkaufen bist dann lass dir de Produkte zurücklegen. So hast du die Gelegenheit, nochmal darüber nachzudenken, ob du es wirklich haben willst. - Mache Essenspläne
Hast du wieder mal Heißhunger-Attacken und räumst den nächsten Supermarkt leer? Versuche das nächste mal einen Wochenplan zu erstellen und dich beim Einkauf danach zu richten! Und packe dir immer einen Snack ein 😉 - Hilfe, ich bin kaufsüchtig!
Ganz wichtig: schäme dich nicht dafür! Du bist nicht alleine. Suche dir einen Therapeuten, der dir dabei helfen kann. Es ist eine ernste Angelegenheit, die leider oft übersehen wird und schlimme Folgen haben kann.
Keep it Simple!
Wie gehst du mit dem Thema Kapitalismus und Konsumgesellschaft um? Erzähle mir gerne davon in den Kommentaren! Nächsten Montag dreht sich alles um das Thema Reizüberflutung bei Kindern!